Gutschein-Aktion für Flüchtlinge sorgt für Ansturm in Sozialkaufhäusern
Textilien werden knapp / Kleidung für Kinder mittlerweile Mangelware / Knapp 650 Gutscheine im Kreis Dithmarschen ausgegeben
Elke Boekhoff-Günther, Leiterin der Kleiderkammern, und hoelp-Projektleiter vor einem Berg von eingelösten Gutscheinen. |
Heide/Brunsbüttel/St. Michaelisdonn – Der steigende Zulauf in den Sozialkaufhäusern der hoelp gGmbH ist ungebrochen. Immer mehr Menschen mit geringem Einkommen, vor allem aber Flüchtlinge, versorgen sich dort mit günstigen gebrauchten Kleidungsstücken oder Wohnungseinrichtungen. Ein Grund für die stark gestiegenen Kundenzahlen in Heide, Brunsbüttel und St. Michaelisdonn: Über die Ämter und Anlaufstellen sind in Dithmarschen 550 Willkommensgutscheine der hoelp in Höhe von jeweils 15 Euro an die Mitglieder der Flüchtlingsfamilien ausgegeben worden. Weitere knapp 100 Gutscheine gingen an die Teilnehmer von Arbeitsgelegenheiten in den Sozialkaufhäusern.
Der „Ansturm“ hat jedoch auch Folgen. Trotz ungebrochener Spendenbereitschaft sind unter anderem Textilien sehr knapp geworden. „In unseren Sozialkaufhäusern brauchen wir dringend warme Kleidung, aber auch T-Shirts, Hosen, Pullover und vieles mehr. Besonders die Kinderbekleidung wird jetzt sehr häufig nachgefragt und ist mittlerweile Mangelware“, berichtet Projektleiter Alexander Rose appelliert an alle Dithmarscher, doch noch einmal Kleiderschränke im Hinblick auf nicht mehr benötigte Textilien zu durchforsten Die Teile müssen nicht dem neuesten Modetrend entsprechen, sollten aber sauber sein und keine Risse oder ähnliches aufweisen. Um die Aufbereitung, also etwa das Bügeln, kümmern sich dann Mitarbeiterinnen in den Sozialkaufhäusern, bevor die Kleidung wieder ausgegeben wird. Abgegeben werden können die Kleidungsstücke in den Sozialkaufhäusern; außerdem können sie auch in eine der zahlreichen grünen hoelp-Textilcontainer eingeworfen werden.
Darüber hinaus werden ebenso dringend auch Betten, Schränke, andere Möbel und Hausrat benötigt. „Die Menschen, die zu uns kommen, besitzen ja nicht einmal das Allernotwendigste. Das beginnt bei Geschirr und Besteck und endet beim Kinderwagen für den Säugling. Wir sind daher zurzeit in besonderem Maße auf die Spendenbereitschaft der Dithmarscher angewiesen“, erläutert Rose und weist darauf hin, dass alle Möbel auf Wunsch von den Mitarbeitern der Organisation abgeholt werden.
In den Sozialkaufhäusern der hoelp wird neben der Textilienaufbereitung auch ein intensives Möbelrecycling betrieben. Das beinhaltet die Abholung und Aufarbeitung von gebrauchten, gespendeten Möbeln und Einrichtungsgegenständen. Neben haupt- und ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern beschäftigen die Sozialkaufhäuser Bezieher des Arbeitslosengeldes II in Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Zu den wichtigsten Aufträgen der hoelp gehört daher die Wiedereingliederung von Beschäftigten in den ersten Arbeitsmarkt. Insofern kommt den Sozialkaufhäusern eine doppelte soziale Bedeutung zu.
Im Zusammenhang mit der Gutschein-Aktion dankte Alexander Rose vor allem den mit Flüchtlingsfragen befassten Mitarbeitern in den Jobcentern: „Die machen dort schon einen tollen Job.“
Sozialkaufhäuser der hoelp:
• Blumenstraße 57, 25746 Heide, Tel. 0481 74 8 59
• Gaußstraße 4, 25541 Brunsbüttel, Tel. 04852 83 96 52
• Westerstraße 5, 25693 St. Michaelisdonn, Tel. 04853 880 679