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aktuell_2021-06-09
Endlich ein „Dach über dem Kopf“

hoelp bietet in Brunsbüttel und St. Michaelisdonn Wohnraum für junge Erwachsene ohne festen Wohnsitz an

Brunsbüttel/St. Michaelisdonn, 09.06.2021 – Kein Geld, kein Job, keine Unterkunft. Menschen ohne das sprichwörtliche „Dach über dem Kopf“, die scheinbar planlos umherstreifen, gehören zum Straßenalltag in den Großstädten. Doch auch in Dithmarschen gibt es Menschen, die keine eigene Wohnung haben. Die hoelp bietet daher speziell für junge Erwachsenen bis zu einem Alter von 25 Jahren, die keinen festen Wohnsitz haben, entsprechenden Wohnraum an. Die Zimmer sind in Form von Wohngemeinschaften in den Gebäuden der Sozialkaufhäuser Brunsbüttel und St. Michaelisdonn untergebracht. Entstanden ist das Wohnprojekt in Kooperation mit dem Jobcenter Dithmarschen, weil Menschen, die keine Wohnung oder Zimmer haben, nicht mehr erreicht werden können.

„In der Hochphase der Pandemie haben wir den zeitweiligen Leerstand genutzt, um alle Räumlichkeiten komplett zu renovieren. Doch schon kurz nach Ende der Arbeiten sind nahezu alle Zimmer wieder belegt“, berichtet hoelp-Regionalleiter Alexander Rose. Der Bedarf ist groß, da sich die jungen Menschen nicht ständig bei Freunden und Verwandten – und zuweilen auch im Freien – aufhalten können.
Doch das Konzept beinhaltet nicht nur den Wohnraum, die Ausstattung mit Kleidung durch das Sozialkaufhaus und die Versorgung mit Lebensmittel aus der Tafel, sofern das gewünscht wird. Mitarbeitende hoelp unterstützen die jungen Erwachsenen im Rahmen eines Coachings dabei, sich auf die Förderbedingungen der Jobcenter vorzubereiten, so dass sie mittelfristig in der Lage sind, alle Leistungen für die Grundsicherung bei Arbeitssuchenden und für die Unterbringung eigenständig zu übernehmen.

„Ziel unseres niedrigschwelligen Angebots ist es, die Bewohner sesshaft werden zu lassen. Erst damit wird die Basis für weitere Hilfs- und Unterstützungsangebote geschaffen, die vielleicht irgendwann in einer Festanstellung und einer eigenfinanzierten Wohnung münden“, erläutert Alexander Rose. Doch die Hürden, die dabei überwunden werden müssen, sind groß. Denn: Die betreute Personengruppe weist oftmals schlechte bis keine Schulabschlüsse sowie unzureichende bis keine Ausbildung auf. Hinzu kommen nicht selten Schulden, Suchtprobleme und straffälliges Verhalten. Und auch die Familie bietet in aller Regel dann keinen Rückhalt mehr. Umso wichtiger ist es, mit viel Geduld und Empathie die betreffenden Menschen aufzubauen, an ein „normales“ Leben zu gewöhnen und vor allem sie davon zu überzeugen, sich helfen zu lassen.

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Carmen Pöschus (li.), ehrenamtliche Mitarbeiterin der hoelp, und Elke Boekhoff-Günther, Betriebsleiterin des Sozialkaufhauses St. Michaelisdonn kümmen sich um die Wohnungen und ihre Bewohner. (Foto: hoelp)

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Blick in eines der gemütlich eingerichtetemn Zimmer. (Foto: Kienitz)

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